Im Moment erleben wir eine Ausnahmesituation, wie ich sie niemals für möglich gehalten hätte. Das Coronavirus breitet sich auf der ganzen Welt aus. Um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, sind Schulen und Kitas, bis auf eine Notbetreuung, für fünf Wochen geschlossen. Andere Länder weltweit verfahren genauso. Viele berufstätige Eltern stehen vor der Herausforderung, ihre Kinder in diesem Zeitraum zu Hause betreuen zu müssen. Da mein Mann und ich berufstätig sind, mussten wir schnell auf die Kita- und Schulschließungen reagieren und uns für die Zeit Zuhause mit Kind entsprechend organisieren. Unsere Tipps möchte ich heute gerne mit euch teilen.
* Hinweis in eigener Sache: Ich bin kein Arzt, Steuerberater, Anwalt oder ähnliches. Alle Tipps in diesem Beitrag beruhen auf persönlichen Erfahrungen und sind kein medizinischer/juristischer/professioneller Rat.
Wenn auch du mit einer unerwarteten Schul- und/oder Kitaschließung konfrontiert bist und die Kinder für die kommenden Wochen selber betreuen musst, dann findest du in diesem Artikel 11 Tipps, wie ihr die Zeit Zuhause mit Kind gemeinsam meistern könnt.
11 Tipps für die Quarantäne mit Kind
Du hast Bammel vor der Zeit Zuhause mit Kind? Folgende Tipps können dir dabei helfen, das beste aus einer Quarantäne mit Kind(ern) zu machen:
Bleib ruhig
Deine Einstellung wirkt sich auf die ganze Familie aus. In meinem Umfeld gibt es Mütter, die merklich Angst haben. Auch wenn ich das verstehe, bin ich dennoch der Meinung, dass Angst und Panik vor den Kindern nichts zu suchen haben. Mein Mann und ich erinnern uns inzwischen gegenseitig daran, runterzufahren, falls sich einer in Rage redet. Versuche, so ruhig und besonnen wie möglich zu sein. Falls dir nach Schreien zumute ist, dann verlass die Situation und beruhige dich in einem anderen Zimmer. Atme und denke an schöne Dinge - auch wenn es schwer fällt. Es ist weder deine Schuld, noch die von jemand anderem. Es ist die Situation, also mach das Beste daraus.
Mach einen Plan
Ohne Plan werdet ihr euch als Familie gegenseitig in den Wahnsinn treiben. Ich rede von keinem akribisch durchgeplanten Wochenplan, sondern empfehle einen groben Tagesplan. Denn auch während der Schulschließung werden Schulkinder Aufgaben bearbeiten müssen. Und auch Kitakinder sind einen bestimmten Ablauf gewohnt. Darüber hinaus wirst du (so wie ich) vielleicht im Home Office arbeiten müssen. Wenn alle wissen, was sie am Tag erwartet, wird der Tag reibungsloser verlaufen. Mein Tag mit einem fast 4-jährigen sieht so aus:
- ich stehe früh auf und arbeite während mein Sohn noch schläft
- gemeinsames Frühstück
- mein Sohn spielt alleine während ich arbeite (wenn mein Sohn meine Nähe braucht, sitze ich mit dem Laptop im Kinderzimmer)
- TV-Zeit (meistens ein Film) während ich arbeite
- danach klappe ich den Laptop zu, mache Mittagessen und nehme mir anschließend bewusst Zeit für den Kleinen (wir gehen in den Garten und/oder spielen drinnen)
- Nachmittags übernimmt mein Mann während ich den Haushalt mache
- Abends ist Familienzeit (wenn dringend notwendig arbeite ich nochmal während mein Mann mit unserem Sohn spielt)
Mit diesem Plan kann ich ca. 4-6 Stunden täglich im Home Office arbeiten. An einigen Tagen läuft es besser, an anderen muss der Abend herhalten. Euer Plan wird wahrscheinlich ganz anders aussehen. Folge mir gerne auf Instagram wenn du an meinem Tagesablauf interessiert bist, dort nehme ich dich in den Stories mit.
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Bezieh die Kinder mit ein
Kinder sind sehr feinfühlig und haben oft großartige Ideen. Rede viel mit den Kids und erkläre Ihnen die Situation. Informiere sie morgens über den Tagesablauf und frage sie am Ende des Tages, wie sie den Tag empfunden haben.
Beziehe die Kinder auch im Haushalt mit ein. Sie können dich beim Kochen und Aufräumen unterstützen oder beim Wäsche-Sortieren mithelfen. Wenn ich meinen Kleinen mitmachen lasse, ist es für mich wesentlich entspannter, als ihm alle fünf Minuten sagen zu müssen, dass ich gerade nicht kann.
Überlegt euch Aktivitäten
Überlegt, am besten gemeinsam mit den Kindern, welche Aktivitäten ihr gemeinsam machen könntet. Diese sollten alle Familienmitglieder berücksichtigen und indoor machbar sein - oder alternativ im Garten.
Plan auf jeden Fall lustige Aktivitäten mit ein. Lacht gemeinsam. Spielt zusammen. Genießt die Gesellschaft des anderen. So viel Zeit habt ihr sonst nicht mit den Kindern. Und vielleicht könnt ihr euren Kindern auch mal etwas erlauben, was sonst nicht so gerne gesehen wird.
Kleiner Tipp: Um ein wenig Zeit für dich zu haben, sollten auch Aktivitäten dabei sein, die die Kinder alleine machen können.
Leg einen Ort zum Unterrichten fest
Deine Kinder werden trotz der Schulschließung Aufgaben zum Bearbeiten erhalten. Bestimme einen Ort an dem alle Kinder gemeinsam unterrichtet werden. Wenn jedes Kind die Aufgaben im eigenen Zimmer bearbeitet, wirst du nur am herumrennen sein. Denn: Je nach Alter deiner Kinder wirst regelmäßig für Fragen zur Seite stehen müssen. Kitakindern kannst du während der Schulzeit auch Aufgaben geben, wie zum Beispiel ein Bild zu malen oder Zahlen/Buchstaben nachzuschreiben.
Mach einen Essensplan
Mich nervt kaum etwas mehr als die Frage: "Was essen wir heute?" Ein Essensplan kann enorm dazu beitragen, Ruhe in das Geschehen zu bringen. Vermeide ständiges Nachfragen, indem du einen Essensplan für mindestens eine Woche schreibst. Plane einfache Gerichte (nichts, wo du stundenlang in der Küche stehen musst), aber auch Lieblingsgerichte deiner Kinder ein, um sie bei Laune zu halten. Wir machen schon länger einen Essensplan und es spart uns Zeit und Nerven. Du wirst in der aktuellen Situation schon genug um die Ohren haben, also schaff Entspannung bei den Mahlzeiten. Ein guter Nebeneffekt: Du brauchst nur einmal in der Woche in den Supermarkt zu gehen.
Sorg für frische Luft
Auch wenn die sozialen Kontakt weitmöglichst eingeschränkt werden sollen, gibt es Möglichkeiten, um innerhalb der Familie frische Luft zu schnappen. Bitte prüft vorher immer die erlaubten Vorgaben eures Bundeslandes.
Geht (Natur-)Schätze im Wald suchen oder geht mit den Fahrrädern raus auf einen wenig befahrenen Weg. Wenn ihr einen Garten habt, dann tobt euch dort aus. Wenn ihr keinen Garten habt, dann zieht euch warm an und macht ein paar Hampelmänner auf dem Balkon oder tanzt im Zimmer bei geöffnetem Fenster zu eurer Lieblingsmusik. Sorgt auf jeden Fall für ausreichend frische Luft. Denn diese hilft beim Abbau von Stress und das werdet ihr alle brauchen. Kinder haben sehr viel Energie und brauchen einen Weg um sie freizulassen.
Sei nicht zu streng bei der Bildschirmzeit
Dieser Tipp wird polarisieren und einige werden ihn verteufeln. Ich persönlich habe nichts gegen eine angemessene und zeitlich begrenzte Nutzung von TV, Tablet & Co. Wir befinden uns gerade in einer Ausnahmesituation und manchmal braucht man als Elternteil etwas Zeit für sich – ob für den Haushalt, To-Dos oder die eigene Selbstfürsorge ist im Prinzip egal. Bei einem Lagerkoller können lustige YouTube-Videos die Stimmung steigern. Schlaue Serientipps findet ihr unter anderem auf dem Blog "Pinkepank". Wir persönlich gucken übrigens kein TV, sondern streamen über Netflix und Amazon.
Führt Ruhezeiten ein
Ihr werdet viel Zeit zu Hause verbringen. Damit ihr euch nicht gegenseitig auf die Nerven geht, solltet ihr jeden Tag eine Stunde einplanen, in der jeder sein eigenes Ding macht. Kleine Kinder können einen Mittagsschlaf machen, größere in ihren Zimmern einer ruhigen Aktivität nachgehen. In dieser Zeit können vor allem die Eltern sich eine kurze Ruhezeit gönnen.
Erledigt Aufgaben im Haushalt
Nutzt die Zeit zu Hause, um lange aufgeschobene Aufgaben im Haushalt zu erledigen. Ihr könnt zum Beispiel jeden Tag für fünf Minuten einen Bereich ausmisten. Oder euren Frühlingsputz machen – und zwar jeden Tag ein wenig. Das wird sich schnell summieren und wenn sich die Situation gebessert habt, braucht ihr an warmen Tagen nicht mehr an den Haushalt zu denken.
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Senke deine Erwartungen
Zu guter letzt noch ein gut gemeinter Tipp: Wenn eure Kinder normalerweise nicht zu Hause betreut werden, werden die nächsten Wochen herausfordernd. Alles wird anders sein. Setz Prioritäten und konzentriere dich auf diese. Geht den Rest entspannt an, bis sich die Situation wieder normalisiert hat. Seid nachsichtig mit euch und den Kindern. Die Situation ist für alle neu und es bringt nichts, die Erwartungen zu hoch anzusetzen.
Fazit: Zuhause mit Kind - machbar?
Die Schul- und Kitaschließungen aufgrund des Coronavirus stellt für viele Familien eine große Herausforderung dar. In dieser ungewissen Situation solltet ihr so viel Normalität wie möglich in den Alltag bringen. Bei uns funktioniert der Mix aus Struktur und bewusster Zeit mit den Kids sehr gut. Ab und zu erlauben wir Dinge, die wir sonst strenger sehen würden. Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen - auch wenn wir noch für ein paar Wochen zu Hause bleiben müssen und es nicht einfach ist, nebenbei im Home Office zu arbeiten. Es ist machbar.
Bleibt gesund und haltet in dieser schwierigen Zeit zusammen.
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