Eine liebevolle Mutter zu sein, die gesamte Organisation rund um das Familienleben in der Hand zu halten, einen ordentlichen Haushalt zu führen und dann noch eine begehrenswerte Partnerin zu sein – legst du dir die Messlatte auch so hoch und möchtest alles unter einen Hut bekommen? Wenn deine Antwort „ja“ lautet, dann kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass das nicht lange gut gehen wird. In der Aufzählung fehlt nämlich etwas sehr wichtiges: du selber!
Bitte schließ kurz die Augen und frage dich: Wie glücklich bist du im Moment? Räumst du dir genug Zeit für dich selber ein? Ich zum Beispiel durchlebe immer wieder Phasen, in denen ich zu wenig auf mich achte. Die Quittung dafür kassiere ich prompt: Ich werde krank, bin unzufrieden oder gehe wegen jeder Kleinigkeit an die Decke. Inzwischen erkenne ich die Signale aber und kann rechtzeitig gegenlenken. Selbstfürsorge ist keine Option, sondern zwingende Voraussetzung, damit es dir gut geht.
Ich höre oft von Müttern, wie gerne sie mal wieder ins Kino, zur Massage oder einfach in Ruhe einen Kaffee trinken gehen möchten. Warum tun sie es also nicht? Eine der häufigsten Antworten: Aus Mangel an Zeit. Ich verrate dir jetzt mal ein Geheimnis: Du wirst dir die Zeit nehmen müssen. Manchmal wirst du nur wenige Minuten am Tag finden, aber das ist besser als nichts. Es gibt viele einfache Möglichkeiten, um sich kurze Auszeiten zu nehmen.
Woran erkennst du, dass du Zeit für dich brauchst?
In der letzten Woche waren wir zu zwei Geburtstagen eingeladen, haben einen Ausflug mit der Oma gemacht, sind mit dem Großen zum Schwimmen und dem Kleinen zum Turnen gegangen. Dazwischen musste die Wäsche gewaschen, der Haushalt auf Vordermann gebracht, Essen gekocht werden – und etwas Quality-Time mit dem liebsten Ehemann stand auch auf dem Programm. Kein Wunder also, dass ich am Ende der Woche völlig erschöpft war und eine Pause gebraucht habe. Zu viele Termine und Verpflichtungen können dich also in die Erschöpfung treiben. Es gibt aber noch weitere Anzeichen, die dir signalisieren, dass es Zeit für eine Auszeit ist:
- Drehen sich deine Gedanken permanent um zu erledigende Dinge und lassen dich nicht schlafen?
- Isst und/oder trinkst du zu wenig? Oder gar zu viel, um den Frust zu kompensieren?
- Bist du leicht reizbar und brichst schneller in Tränen aus als gewohnt?
- Hast du kein Interesse mehr an Intimitäten mit deinem Partner?
- Setzt du dich unter Druck und willst die perfekte Mutter sein?
Sollte der ein oder andere Punkt auf dich zutreffen, ist es Zeit für eine Mama-Auszeit. Das Problem liegt nämlich in der Regel nicht am Muttersein, sondern an der fehlenden Selbstfürsorge. Mit einigen präventiven Maßnahmen kannst du Energie tanken und so dem Erschöpfungszustand vorbeugen.
Wie kluge Mütter Zeit für sich selber finden
Als Mama hast du täglich viele Aufgaben zu meistern. Bei all diesen zu erledigenden To-Dos bleibt nur wenig Zeit für dich. Der erste Schritt zu mehr Selbstfürsorge liegt in deiner Einstellung. Sage nicht „Ich habe keine Zeit“, sondern: „Es ist Zeit da, die gefunden werden muss“. An vielen Tagen wirst du ungenutzte Zeitfenster finden, in denen du deiner Seele oder deinem Körper etwas Gutes tun kannst. Das kann alles sein vom Schreiben, Lesen, Fotografieren, Malen, Meditieren, Yoga, Gartenarbeit oder irgendetwas anderes, das dir am Herzen liegt. Was also machen entspannte Mütter besser? Hier ein paar Tipps:
Überdenke deine Morgenroutine
Gemeinsam mit der Familie aufzustehen, ist für mich am Wochenende das Schönste. Meist kuscheln wir alle noch im Bett bevor wir in den Tag starten. Unter der Woche bin ich aber dazu übergegangen, lange vor der Rasselbande aufzustehen und möglichst auch schon das Haus verlassen zu haben, bevor der Erste wach wird. Das mag für manche egoistisch klingen, aber bei mir beeinflusst der Morgen den gesamten Tag. Ich kann mich in Ruhe fertig machen und verbringe die Fahrtzeit zur Arbeit mit meinem Hörbuch und Kaffee im To-Go-Becher. Der Papa kommt morgens bestens ohne mich zurecht und ich fahre mit einem freien Kopf zur Arbeit. Die Alternative würde so aussehen: Mein Kleiner würde sich an mich klammern, bitterlich weinen und mich nicht gehen lassen wollen. Kein guter Start in den Tag. Deshalb ist die erste Option für uns alle am entspanntesten. Das frühe aufstehen habe ich nach und nach trainiert, indem ich meinen Wecker jede Woche um 15 Minuten zurückgestellt habe bis ich bei 5.45 Uhr angekommen bin. Wenn du dich selbst zur ersten Priorität des Tages machst, wirst du besser auf die Bedürfnisse deiner Familie eingehen können. Überlege dir, wie du deinen Morgen gestalten kannst, um ein wenig Zeit für dich selber rauszuholen.
Nutze Wartezeiten
Oft gilt es, Wartezeiten zu überbrücken – zum Beispiel an der Kasse, in der Post, beim Arzt oder Fußballtraining. Diese Zeit kannst du gut nutzen, um deine beste Freundin anzurufen, zu lesen, nähen oder andere Aktivitäten zu tun, die dir lieb sind. Ich habe zum Beispiel immer meinen Kindle in der Tasche. Du kannst diese Zeit aber auch ganz bewusst nutzen und kurz die Augen zumachen, tief durchatmen, die Natur beobachten oder meditieren.
Optimiere deine Systeme
Oftmals beeinflusst Unordnung auch den Geist und Gemütszustand. Mit einem gut durchdachten System kannst du dein Leben als Mutter vereinfachen und automatisieren. Das fängt schon bei vermeintlich kleinen Aufgaben wie der Wäsche an. Indem du dein Leben systematischer gestaltest und von der Unordnung befreist, die deine Wohnung, deinen Verstand und Zeitplan belasten, können große positive Veränderungen eintreffen. Schritt für Schritt, Woche für Woche kannst du so Freiräume schaffen, die du für deine Selbstfürsorge nutzen kannst. Ich zeige dir wie das gelingt. Fang am besten jetzt gleich mit dem oben genannten Beispiel der Wäsche an. Es bringt nichts, wenn du dich ständig über die Wäsche-Berge ärgerst. Versuche viel mehr, weniger Schmutzwäsche zu produzieren, um Zeit und Nerven zu sparen.
Beziehe deinen Mann mit ein
Mein Mann und ich sind beide außer Haus berufstätig. Schon vor der Schwangerschaft war klar, dass wir uns nicht nur die Rechte, sondern auch Pflichten fair teilen werden. Mein Mann kümmert sich zum Beispiel morgens um die Kinder, schmiert Brote, zieht sie an und bringt sie in den Kindergarten und die Schule. Ich hingegen hole die Kinder nachmittags ab und betreue sie bis mein Mann von der Arbeit nach Hause kommt. Am Wochenende geht mein Mann morgens mit den Kids zum Bäcker und auf den Spielplatz während ich mich noch ein wenig hinlegen kann. Dafür übernehme ich wiederum die Betreuung, wenn mein Mann seinem Hobby nachgeht. Wir wiegen die Betreuungszeiten nicht gegeneinander auf, sondern gucken, dass wir dem Anderen gleichermaßen Freiräume schaffen und Arbeit abnehmen. Unser System ist sicher nicht für jede Familie praktikabel. Du musst eine Routine finden, die zu deiner Familie passt. Versuche, deinen Mann dabei so gut wie möglich mit einzubeziehen – auch wenn er für den Anfang „nur“ zu Hause auf die Kinder aufpasst, während du in der Badewanne liegst. Ihr könnt dann Schritt für Schritt die Verantwortlichkeiten erhöhen.
Verabschiede dich vom Perfektionismus
Das Muttersein ist nicht immer einfach. Es wird da draußen einige Mütter geben, die einen anderen Lebensstil haben als du – die nicht damit einverstanden sind, wie du deine Kinder erziehst, ernährst, wie du denkst und deine Entscheidungen triffst. Meiner Meinung nach bist du aber keine gute Mutter, wenn du der Masse folgst. Du solltest die für deine Familie richtigen Entscheidungen treffen. Lass die Anderen ihre Meinung haben und vertraue auf dich. Versuche nicht, die perfekte Mutter zu sein. Gib dein bestes und vergiss vor allem nicht dich selber. Deine Kinder werden am Meisten von dir haben, wenn du glücklich und ausgeglichen bist. Eine perfekte Wohnung interessiert sie herzlich wenig.
Fazit
Indem ich mir Zeit für mich nehme, bin ich eine bessere Mutter. Ich zeige meiner Familie, dass ich mir wichtig bin, dass ich zähle, und nicht nur Mutter, Köchin, Ehefrau bin. Ich liebe meine Familie, doch genauso wichtig ist mir Zeit für meine eigenen Bedürfnisse. Zweifellos ist es nicht immer einfach. Manchmal besteht der Höhepunkt meines Tages darin, über Legosteine zu springen, um mal fünf Minuten ungestört im Bad zu verbringen. Aber dieser Zustand ist wirklich nur vorübergehend. Sobald mehr Luft ist, nehme ich mir Zeit für mich. Bitte vergiss nie: Es ist Zeit da, du muss sie nur finden. Und jetzt mach eine Pause, hol dir einen Tee, atme ein, atme aus und beginne noch heute, dir ein paar Minuten für dich selbst zu nehmen.
Falls du Inspirationen für deine Mama-Auszeit brauchst, kannst du dich gerne in meinen Newsletter eintragen und als Dankeschön mein kostenloses E-Book „Von gestresst zu glücklich. 10 einfachen Tipps mit denen du dir noch heute etwas Gutes tun kannst“ erhalten.
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