In letzter Zeit habe ich mich immer wieder gefragt, was ordentliche Menschen anders machen als chaotische. Diese Frage hat mich so sehr beschäftigt, dass ich angefangen habe, mein Umfeld zu beobachten. Eine Woche lang habe ich das Verhalten von meiner Familie, Kollegen, Freunden, Restaurantmitarbeitern, Menschen im Supermarkt etc. heimlich analysiert. Nach dieser kleinen Verhaltensstudie bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Es gibt Menschen, die alles stehen und liegen lassen und es gibt welche, die Abläufe befolgen ohne darüber nachzudenken. Man merkt letzteren an, dass diese Gewohnheiten in Fleisch und Blut übergegangen sind. Das musste der Schlüssel sein.
Ordnung zu halten mit Kindern ist eine Herausforderung. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sich Gewohnheiten festsetzen, die den Alltag erleichtert. Mein Kleiner ist gestern auf die glorreiche Idee gekommen, den Boden mit einem Filzstift zu bemalen. Früher hätte ich die Schmiererei selber weggemacht. Inzwischen löse ich die Situation anders: Ich habe ihm ein Feuchttuch in die Hand gedrückt und ihn gebeten, die Spuren wegzuwischen. Nachdem er fertig war, sollte er das Tuch noch in den Mülleimer werfen. Es hatte geklappt. Mit nur zwei Jahren hat mein Sohn sich selber um die Beseitigung gekümmert. Mir ist klar, dass das nicht immer funktionieren wird, aber indem du alles für deine Familie erledigst, erziehst du deine Kids zur Unselbständigkeit. Bleibe am Ball und versuche es so lange bis es klappt – das gilt auch für deinen Partner. Etabliere Gewohnheiten und traue deiner Familie zu, Aufgaben im Haushalt eigenständig zu erledigen.
Gewohnheiten erleichtern dir das Leben
Ordentliche Menschen zeigen uns, wie man den Haushalt nebenbei in Ordnung hält. Sie machen bestimmte Abläufe zur Gewohnheit, über die sie nicht weiter nachdenken. Damit erzielen sie mit dem gleichen Zeiteinsatz größere Erfolge. Wenn du es ihnen gleich tust, brauchst du nicht mehr in Panik zu verfallen, wenn sich Besuch ankündigt, denn deine Wohnung wird dauerhaft vorzeigbar sein.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und auch wenn es einige Zeit dauert, bis sich Routinen eingeprägt haben, so werden sie am Ende überzeugende Langzeitergebnisse hervorbringen. Mir helfen Gewohnheiten jedenfalls dabei, meine Tage produktiver und stressfreier zu gestalten. Gerade wenn du schlecht im Ordnung halten bist, solltest du es ernsthaft ausprobieren. Mein eigenes Naturell ist übrigens auch eher chaotischer Art, aber seit ich Kinder habe, musste ich lernen, mich zu strukturieren, um meine Stressphasen so kurz wie möglich zu halten.
Diese 8 Gewohnheiten können dir dabei helfen, ordentlicher zu werden
#1 Mach die Betten
Ich habe früher nie die Betten gemacht. Warum auch? Ich habe mich am nächsten Abend eh wieder reingelegt. ABER: Wenn du morgens die Betten machst, legst du in deinem Kopf den Schalter auf "Erfolg" um. Mit dieser kleinen Aufgabe hast du bereits ein Häkchen gesetzt und bist ins Tun kommen. Das gibt dir einen Energieschub für den restlichen Tag. Ein weiterer Vorteil: Dein zukünftiges "Ich" wird es dir danken, wenn du dich am Abend in ein gemachtes Bett legen kannst.
#2 Räum die Küche auf
In der Küche ist immer etwas zu tun. Wir kochen z.B. jeden Abend frisch. Diese Familienzeit ist uns heilig und ich finde es wichtig, dass man als Familie mindestens einmal am Tag am Tisch zusammensitzt. Für den Haushalt bedeutet das jede Menge Geschirr und Schmutz am Abend. Mein Mann und ich haben uns angewöhnt, direkt nach dem Essen die Küche und den Esstisch aufzuräumen:
- Geschirrspüler einräumen und anstellen
- Reste in den Kühlschrank stellen
- Arbeitsflächen und Esstisch abwischen
- Küche lüften
- Brotboxen und Flaschen für den nächsten Morgen bereit legen
Egal wie sehr dein Bett ruft: Überspringe diesen Schritt nicht, denn genauso wie das morgendliche Betten machen, wird es dir ein positives Gefühl geben und du wirst besser schlafen.
#3 Nutze Wartezeiten
Du hast 5 Minuten Zeit, bevor du dein Kind holen musst oder wartest darauf, dass das Wasser kocht? Statt am Handy zu sein, solltest du Wartezeiten produktiv nutzen. 5 Minuten am Handy bringen dir nichts. Erledige statt dessen lieber eine Aufgabe und genieße die gewonnene Zeit Abends für dich, wenn die Rasselbande im Bett ist.
#4 Hab deine To-Dos im Blick
Der beste Produktivitätstip, den ich dir geben kann: Sei deinen Aufgaben immer einen Schritt voraus. Statt jeden Morgen neu zu überlegen, was zu tun ist, solltest du dir einmal die Zeit nehmen, um deine Woche zu planen. Sobald du geplant oder ungeplant Zeit hast, nimmst du dir deine strukturierte To-Do-Liste vor und beginnst eine Aufgabe, die du in dem Zeitfenster schaffst. Mach die Wochenplanung zur Routine, um deine Aufgaben erledigt zu bekommen.
Ich nutze für meine Wochenplanung diesen Produktivitätsplaner
#5 ERLEDIGE KLEINE AUFGABEN SOFORT
Ich bin ein großer Fan von Listen. Aber es gibt Aufgaben, die so schnell erledigt sind, dass es länger dauern würde, diese aufzuschreiben. Man sagt, dass alle Aufgaben, die weniger als (symbolische) 2 Minuten brauchen, sofort erledigt werden sollten. Schiebe diese nicht auf, denn sie haben die unangenehme Tendenz, sich anzuhäufen. Du wirst staunen, welche Aufgaben sich ohne groß Nachzudenken erledigen lassen. Erledige kleine Handgriffe deshalb sofort.
#6 HAB EIN SYSTEM FÜR DEINE PAPIERE
Jeden Tag ist der Briefkasten voll – sei es mit Briefen, Zeitungen, Prospekten etc. Darüber hinaus bringen die Kinder noch liebend gerne Bilder und Basteleien aus der Schule oder Kita mit. Damit sich diese Papiere nicht auf dem Esszimmertisch stapeln, solltest du ein System haben. Unwichtiges solltest du sofort entsorgen, damit sich diese Papiere erst gar nicht ansammeln können. Wichtige Papiere heftest du nach Erledigung sofort ab. Bei Bildern der Kinder wäge bitte ab, was du wirklich behalten möchtest. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass regelmäßig Malereien nachkommen.
#7 BEFOLGE DIE „ONE IN, ONE OUT“-REGEL
Das ist einer der Grundsätze, den ordentliche Menschen befolgen, denn es ist der Schlüssel zum ordentlich bleiben. Es nützt dir überhaupt nichts, wenn du ausmistet, im Gegenzug aber regelmäßig neue Gegenstände einziehen lässt. Deshalb solltest du diese simple Regel befolgen: Für jeden Gegenstand, der ins Haus kommt, muss ein anderer Gegenstand gehen. Also für jedes T-Shirt, das du neu kaufst, verabschiedest du dich von einem anderen T-Shirt. Somit behältst du nur Sachen, die du gerne trägst und müllst dein Zuhause nicht mit unnützen Sachen zu. Ganz schlimm ist es bei Spielzeug, da ständig etwas neues dazu kommt. Wir handhaben das so, dass die Kinder für jedes neue Spielzeug eines auswählen, das gespendet, verschenkt oder, wenn kaputt, weggeworfen wird. So behalten wir automatisch einen guten Überblick, ohne übermäßig viel Zeit zu investieren.
#8 PLANE AM VORABEND
Wer bereits abends für den Folgetag plant und beispielsweise die Kleidung rauslegt, spart am nächsten Morgen Zeit und Nerven. Und riskiert nicht, auf der Suche nach dem perfekten Outfit den Schrank auf den Kopf zu stellen. Auch Sportsachen lassen sich schon gut am Vorabend packen, so dass man erst gar nicht in Zeitnot gerät und den Fitnessstudiobesuch aufschiebt. Weiterhin solltest du Brotdosen und Flaschen der Kinder sowie alle Utensilien zum Brote schmieren am Vorabend in der (aufgeräumten) Küchn bereit legen. Glaub mir, die Abläufe morgens werden um einiges entspannter und stressfreier sein.
Geheimtip, um Gewohnheiten zu festigen
Um Routinen zu etablieren und Gewohnheiten beizubehalten, gibt es einen Trick: Schreibe deine täglichen Fortschritte auf. Schreibe sie in eine Habit Tracker Vorlage oder halte sie in einer App fest.
Um Durchzuhalten kannst du dir einen Anreiz schaffen und dich belohnen, wenn du es geschafft hast, 30 Tage in Folge an einer Gewohnheit festzuhalten. Kauf dir zum Beispiel einen schönen Badezusatz, nimm dir eine kleine Auszeit oder setze dich in dein Lieblingscafé und genieße die Ruhe. Dafür brauchst du Zeit. Und genau diese gewinnst du, wenn du deinen Haushalt im Griff hast.
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Fazit
Es ist zweifelsohne eine Herausforderung, sein Zuhause ordentlich zu halten – vor allem mit Kindern. Aber es lohnt sich, denn nur so kannst du dir Zeit freischaufeln, die du für dich nutzen kannst. Gewohnheiten sind der Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen. Immer wieder höre ich, wieviel Zeit in den Haushalt fließt.
Wenn du deine Wohnung einmalig aufräumst und anschließend keine Routinen einhältst, wird sie schon bald wieder aussehen wie vorher. Um langfristige Erfolge zu erzielen, musst du in den Autopilot-Modus kommen. Beginne zunächst mit einer Routine und füge nach und nach weitere hinzu.
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